Die ersten Eindrücke unserer Erlebnisse in Asien konntet ihr schon in unseren letzten Blogeinträgen lesen. Es ist für uns eine spannende Zeit, in der wir einige Einsichten in das chinesische Uni-Leben bekommen. Die ersten Wochen auf unserem Campus "Yitong " waren sehr ereignisreich, vom ersten Mittagessen bis zum Interview mit unseren Tandempartnern.
Casting für Tandempartner
In dem Auslandssemester haben wir u.a. die Aufgabe, den Studierenden, die hier Deutsch lernen (und das sind mittlerweile fast 1.000 Studierende auf dem Yitong College), die deutsche Kultur und die deutsche Aussprache näher zu bringen. Wir bekamen die Möglichkeit, in den Unterricht von anderen Deutschlehrern zu gehen und die Unterrichtsmethoden chinesischer Professoren kennenzulernen. Durch diese Unterrichtsbesuche entstanden auch erste Kontakte mit den Deutschstudierenden. Aus diesem Grund sollten zwei bis drei Studierende aus diesen Kursen unsere Tandempartner werden, die uns im alltäglichen Leben helfen und mit uns Vorlesungen besuchen sollen. Unsere Tandempartner wurden in einem, aus unserer Sicht, chaotischen Interview buchstäblich "gecastet".

Loraine Hesse und ihre Kommilitonen beim Besuch einer Vorlesung
Quizfrage: Wie hoch ist der Kölner Dom?
Da das Sprachniveau bei den Meisten sehr gering vorhanden war (sie lernten Deutsch auch gerade erst seit einem Jahr), kamen für uns deshalb nur die Fortgeschrittensten in Frage. Bei eben diesen waren wir erstaunt, wie gut sie Deutsch sprachen und wie viel sie über Deutschland schon wussten (oder wisst Ihr, wie hoch der Kölner Dom ist?). Die Motivation kommt von daher, dass einige von ihnen im nächsten und übernächsten Jahr für zwei Jahre nach Deutschland kommen werden, um naturwissenschaftliche Studiengänge zu belegen.
Sportlich unterwegs auf dem Campus
Dank unserem fürsorglichen Betreuer Alex haben wir auch einen recht flexiblen Stundenplan bekommen, sodass wir an dem reichhaltigen Sportangebot am "Yitong" teilnehmen können. Es gibt auf dem Campusgelände riesige Tennis- und Badmintonfelder, die von den Studierenden in jeder erdenklichen Minute genutzt werden. Der Sport half uns enorm, weitere Kontakte zu knüpfen, und es dauerte nicht lange, bis wir Essenseinladungen bekamen.
Feuertopf und Garküchen
Tja, dass das Essen in China sich erheblich von unserem unterscheidet, war uns vorher schon bekannt. Dass das chinesische Essen aber so viele verschiedene Varianten von Schärfe kennt, die im Mund Schmerzen hervorrufen, damit hätten wir niemals gerechnet! Der Feuertopf, auch Hot Pot genannt, ist eine Chilibrühe in der das Gemüse und Fleisch geköchelt wird. Danach wird das Gemüse oder Fleisch in Öl getunkt und gegessen. Zu Beginn waren diese Mahlzeiten für unsere Mägen eine Herausforderung, aber wir gewöhnten uns schnell daran und fanden sogar einige Lieblingsgerichte. Auch werden jeden Abend vor unserer Universität etliche köstliche Garküchen aufgebaut. Unser Chinesisch ist mittlerweile auch so gut geworden, dass wir ohne Probleme Essen bestellen können.

Begeistert von chinesichen Garküchen: Loraine Hesse
Durch die Unterschiede der Kulturen lernen wir jeden Tag neue Dinge kennen, und die Zeit vergeht wie im Flug. Wir haben schon einige erstaunliche Sachen gesehen (und gegessen) und freuen uns auf weitere spannende Erlebnisse mit unseren neuen chinesischen Freunden.
Daher von mir ein fröhliches 再见 (Zài jiàn/Auf Wiedersehen).