Wenn zwei Lehrende ihre unterschiedliche Expertise in einer Veranstaltung bündeln, um aktuelles Wissen aus der Praxis in den Hörsaal zu bringen, ist man mittendrin in einer Lehrveranstaltung "Betriebswirtschaftslehre" im Bachelorstudiengang "Wirtschaftsingenieurwesen". Thomas Allesch, Firmenkundenbetreuer der Sparkasse Lippstadt, und Prof. Dr. Sabine Hollmann, Lehrgebiet "Wirtschaft im Ingenieurwesen" sind auf dem Campus Lippstadt als so genannte Coteacher aktiv.
Coteaching basiert auf einer intensiven inhaltlich-methodischen Vorbereitung der Lehrenden. Auf dieses gemeinsame Lehr-Experiment hat sich die Sparkasse Lippstadt mit viel Neugier und Engagement eingelassen: Der Leiter der Firmenkundenbetreuung, Roland Brehler sowie Jürgen Bergmann aus dem Vertriebsmanagement haben sich am konzeptionellen Brainstorming beteiligt. Die Methode des Coteachings kommt idealerweise zum Einsatz, wenn beide beteiligten Lehrkräfte unterschiedliche Kompetenzen mitbringen. Als Firmenkundenbetreuer der Sparkasse Lippstadt ist Unternehmensfinanzierung das Alltagsgeschäft von Thomas Allesch und genau dieses Thema wurde den Studierenden in einer Veranstaltung vermittelt. Prof. Hollmann hat den Erstsemestern des Studiengangs "Wirtschaftsingenieurwesen" seit Oktober 2019 anhand einer fiktiven Automobilfirma bereits viele Facetten der Betriebswirtschaftslehre nahegebracht.
In der Coteaching Veranstaltung geht es nun darum, die Finanzierung der fiktiven Automobilfirma unter die Lupe zu nehmen. Hierfür hat die Firmenkundenabteilung der Sparkasse Lippstadt bereits eine Finanzkennzahlenanalyse erstellt. Parallel haben die Studierenden dies in der Vorbereitung auf die Vorlesung ebenfalls durchgeführt. Und so erleben sich Erstsemesterstudierende in der Diskussion mit einem Unternehmensfinanzierungsprofi auf Augenhöhe – praxisnah, professionell und theoretisch fundiert eingebettet.
In diesem besonderen Lehr-Lern-Setting können die Lehrenden ihre Beteiligung abhängig von der aktuellen Situation in der Lerngruppe möglichst flexibel zwischen dem Führen, Unterstützen und Beobachten der Unterrichtsaktivitäten einbringen. Beide sind somit als Lehrkräfte für die dreistündige seminaristische Vorlesung gemeinsam verantwortlich. Die größere Verantwortung liegt bei der erfahreneren Lehrkraft, Prof. Hollmann, die ihren Studierenden auf diesem Weg ermöglicht, breites und aktuelles Wissen aus der Praxis einzubinden. Die Veranstaltung findet in 2019 bereits zum zweiten Mal statt.