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Erlebnisse einer chinesischen Studentin in Deutschland

Von Siesta keine Spur! Studium, Beruf und Familie erfolgreich managen

Mein Name ist Xiang Yan Haasner. 1981 in der Jiangsu-Provinz in China geboren, bin ich seit einigen Jahren mit einem deutschen Mann verheiratet und habe einen dreijährigen Sohn, sowie eine fünfjährige Tochter. In China habe ich Ingenieurwesen für Umweltschutz studiert. Da mein Abschluss in Deutschland leider nicht anerkannt wird, habe ich mich entschlossen, an der HSHL Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren. Im Sommer habe ich ein Praktikum bei der Firma INDEC - Industrial Development and Consulting GmbH & Co. KG - in Lippstadt gemacht und möchte hier über meine Erlebnisse und Erfahrungen in Deutschland berichten.

Das Studium

Das Erste, was mir auffiel, waren die unterschiedlichen Dimensionen der Hochschulen. Meine Hochschule in China war nach deutschen Maßstäben riesig: großer Campus und große Mensa, Studentenwohnheime, Sportplätze, Partyraum usw. In Deutschland sind die Raumverhältnisse enger, andererseits bestehen hier mehr Möglichkeiten, mit den Professoren in Kontakt zu treten. Durch die große Anzahl an Mitstudenten in China hatten wir wenig Kontakt untereinander. Wir lernten meistens jeder für sich die Theorie aus Büchern. Gruppenarbeit war fast völlig unbekannt.

Am Studium an der HSHL gefallen mir besonders die Möglichkeiten, in Gruppen praktisch zu arbeiten, in engem Kontakt zu meinen Mitstudenten und Professoren. Ich halte diese Mischung aus Theorie und Praxis für sehr hilfreich.

Zum Praktikum und zur Unternehmenskultur

Chinesische Unternehmen sind in der Regel sehr hierarchisch strukturiert. Es besteht eine größere Distanz zwischen dem mittleren Management und den untergeordneten Mitarbeitern. Es gibt nur wenig Informationsaustausch und private Kontakte unter den Kollegen. Das Arbeitstempo ist in der Regel geruhsamer als in Deutschland. In China werden die relativ langen Mittagspausen gerne mit einem ausgiebigem Restaurantbesuch verbunden. Anschließend folgt oft "xiu xi" (Siesta). Die Bürozeiten sind meist starr von 8 bis 17 Uhr.

An den deutschen Unternehmen gefällt mir besonders der kollegiale und freundliche Umgang unter den Kollegen und der Kontakt zum Management. Im Gegensatz zu China sind in Deutschland die meisten Unternehmen bereit, Praktikantenstellen anzubieten.

Prof. Dr. Thomas Hofmann, HSHL – Management in Engineering, Benjamin Ohm, Fa. IN

von links: Prof. Dr. Thomas Hofmann, HSHL – Wirtschaft im Ingenieurwesen, Benjamin Ohm, Sales INDEC, Xiangyan Haasner, HSHL – 3. Semester Wirtschaftsingenieurwesen, Torsten Beinke, CEO INDEC.

Während der vorlesungsfreien Zeit konnte ich bei der Firma INDEC ein Praktikum absolvieren und bekam so Einblick in die Arbeitsabläufe eines hochinnovativen mittelständischen Unternehmen. Meine Aufgabe war die Anpassung der Wettbewerbsdatenbank GOBENCH an den chinesischen Markt. GOBENCH wird neben dem Automotive-Bereich in immer weiteren industriellen Bereichen eingesetzt, um Produkte und Prozesse zu dokumentieren, bewerten und vergleichen zu können. Benchmarking ist ebenfalls eine wichtige Säule in meiner Studienvertiefungsrichtung "Technischer Einkauf" innerhalb des Wirtschaftsingenieurwesens.

Studium und Familie

Als berufstätige Mutter kommen mir besonders die flexiblen Arbeitszeiten zugute. Es wird mehr Wert auf Flexibilität der Mitarbeiter gelegt, während man in China meist nur eine eng begrenzte Tätigkeit ausübt. Generell ist das Betriebsklima aus meiner Sicht in Deutschland viel lockerer und besser als in China.  Im Ganzen gesehen habe ich mich in Deutschland gut eingewöhnt und schon viele Freunde gewonnen.

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