Und wieder machte sich der "Technische Einkauf" im Studiengang "Wirtschaftsingenieurwesen" auf die Reise mit dem Ziel, möglichst viel Praxiswissen zu erlangen und den Horizont über Firmen und deren Vorgehensweise zu erweitern. Und wohin ging es? Einmal über die Straße und hoch ins dritte Stockwerk zur Abteilung Kostenanalyse der Hella KGaA.
Hier durften wir zunächst kurz etwas über die Geschichte der weltweit agierenden Firma erfahren, die ihren Ursprung in Lippstadt hat. In drei große Bereich teilt sie sich auf: Automotive, Lightning und Industries.
Und womit wollten wir uns beschäftigen? Genau, der Kostenanalyse. Eine Abteilung, die in Lippstadt 23 und weltweit über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit stark wachsender Tendenz zählt. Hört sich im ersten Moment nicht besonders viel an bei insgesamt über 25.000 Angestellten; 0,2 Prozent sind ja auch nicht viel, verursachen aber trotzdem Kosten. Denkt man einmal länger darüber nach, so sind die Messgrößen dieser Abteilung nämlich nur schwer feststellbar: die viele Zeit und damit Arbeitskraft und Geld, die hier investiert werden, sind nicht leicht zu rechtfertigen. Es wird keine direkte Wertschöpfung erlangt und deshalb sind auch keine genauen Ersparnisse aufzuweisen. Die Bedeutung ihrer Arbeit hingegen erlangt immer größere Wichtigkeit, da Kostenreduzierungen im weltweiten Wettbewerb von entscheidender Bedeutung sind.
Zurück zum Besuch: Wir, 18 Studierende, durften zum einen dem Benchmarking lauschen und stellten überraschend fest, dass wir schon tiefer in der Materie des GoBenchIQ, einer Benchmarking-Datenbank, stecken als die Hella KGaA. Dafür ist uns die Hella beim Computerprogramm Facton weit voraus, wie wir in einem ca. 40-minütigem Vortrag erfahren durften. Facton gewährt Zugang zur Ermittlung von Teilekosten. Die Hella KGaA agiert seit vier Jahren mit Facton und konnte uns einige aufschlussreiche Details erklären. Als Vergleichsbasis diente uns PerfectProCalc - ein zu Facton ähnliches Programm, mit dessen Hilfe wir seit diesem Semester etliche Bauteile unterschiedlichster technischer Maschinen kalkulieren.
Was haben wir also mitgenommen?
- Es war viel zu wenig Zeit, um das komplexe Programm Facton zu durchschauen,
- die Hella vergleicht ihre Modelle sowohl mit kleineren Anbietern aus Asien als auch mit großen deutschen Konkurrenten,
- vielleicht arbeitet bald die Hälfte von uns an Hilfsprojekten für die Hella, da unser Professor, Herr Hofmann, so engagiert ist und
- unter Umständen würden wir dann auch noch einmal reinschauen, bei unseren Nachbarn auf der anderen Straßenseite, von denen wir sicherlich noch einiges mitnehmen können!
Vor allem möchten wir danken, für Zeit, Muße und tiefe Einblicke. Es ist nicht selbstverständlich, sich so hervorragend vorbereitet auf eine junge Bande Fragen stellender Studenten einzulassen.