Im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit nimmt das Interesse an Biokunststoffen stetig zu. Wissenschaftler*innen der Hochschule Hamm-Lippstadt, der Universität Paderborn und des Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials (AMIBM) erforschen deshalb im gemeinschaftlichen Projekt PLANOM die Entwicklung von auf Polymilchsäure (Polyacitid, PLA) basierenden Kunststoffen für optische Anwendungen. Zum aktuellen Stand der Forschung in diesem Umfeld hat das Team jetzt einen Review-Artikel im Fachmagazin "Optical Materials: X" veröffentlicht.
"Unser Artikel fasst zusammen, warum Polymilchsäure ein vielversprechendes nachhaltiges Polymer für optische Anwendungen ist", erklärt Matthias Kesting, externer Promovend an der HSHL in Kooperation mit der Universität Maastricht. "Es wird diskutiert, dass es aktuell keinen anderen Biokunststoff gibt, der sowohl biologisch abbaubar als auch aus nachwachsenden Rohstoffen herstellbar ist, und der gleichzeitig so gut als Alternative zu den etablierten optischen Polymermaterialien in Beleuchtungsanwendungen geeignet ist."
Trotz hervorragender optischer Eigenschaften, weist Polymilchsäure einen Nachteil auf: "Derzeit ist vor allem die Einsatztemperatur begrenzt, da das Polymer kristallisiert und dadurch eintrübt", so Kesting. Im Artikel wird dargestellt, wie sich diese Eintrübung verhindern lässt und Anwendungsszenarien beispielsweise in der Fahrzeugbeleuchtung geschildert.
Matthias Kesting, der die Recherche durchgeführt und den Artikel verfasst hat, wurde dabei von Prof. Dr. Jörg Meyer, Leiter des Projekts PLANOM an der HSHL und Prof. Dr. Gunnar Seide von der Universität Maastricht, Konsortialführer des Forschungsprojekts, unterstützt. Beide Professoren betreuen die Doktorarbeit des Promovenden.