„Hast du Lust auf fünf Wochen China?“ Ungefähr so klang es, als ich gefragt wurde, ob ich nach meinem Praxissemester noch einen kleinen Abstecher nach China machen will. Ich bin Hauke Ludwig und habe mittlerweile mein viertes Semester Mechatronik abgeschlossen. Der Aufenthalt im Ausland ist Teil unseres dualen Studiums in Kooperation mit der Hella. Also bin ich nach dem vierwöchigen Austausch im Rahmen des Summer Camps der Hella, der Hochschule Hamm-Lippstadt und der Southeast University of Nanjing einfach in Nanjing geblieben und habe weitere fünf Wochen die Gastfreundschaft genossen. Und das ist etwas, dass ich so noch nie erlebt habe.
Gastfreundschaft mit Händen und Füßen
So gut wie jeder Chinese hat eine unglaubliche Gastfreundschaft. Egal, ob man in einen Laden kommt, Menschen auf der Arbeit trifft oder einfach nur herumläuft – die Menschen sind total nett und wollen einem helfen. Manchmal scheitert es dann nur an der Sprache, was mich persönlich sehr überraschte. Viele Chinesen können zwar Englisch lesen, es jedoch nicht frei sprechen. So musste man sich eben mit Händen und Füßen unterhalten, was meistens auch gelang. Und wenn es gar nicht mehr ging, dann rief man einen Freund an und der übersetzte dann für einen. Die Gastfreundschaft erwies sich gerade am Wochenende als eine gute Sache. Man fragte einfach in die Runde der Bekannten, wer Lust hat etwas zu unternehmen. So fand sich für jeden Tag eine neue spannende Aktion rund um Nanjing, Shanghai oder Beijing.

Hauke Ludwig genoss in China nicht nur die ausgesprochene Gastfreundschaft, sondern auch das vielfältige chinesiche Essen.
Viefalt, Neugierde und Skepsis beim Essen
Mir persönlich kam die Begleitung nur Recht, denn auch wenn es möglich ist, sich alleine zurecht zu finden, ist es um einiges leichter, wenn man jemanden dabei hat, der die Sprache beherrscht und einem vieles zu den einzelnen Plätzen erzählen kann. Und was ganz besonders wichtig ist: Die Begleitung weiß meistens auch, was im Essen ist. Das war eine weitere Erfahrung, die ich erst machen musste. Auch wenn es teilweise etwas komisch aussieht oder sich anhört, das echte chinesische Essen ist einfach spitze. Selten habe ich eine solche Vielfalt an Möglichkeiten der Essenszubereitung gesehen. Jedoch ist auch nicht alles, was man essen kann, für den europäischen Magen konzipiert. Daher ist es ratsam, mit Neugierde und etwas Skepsis an die Sache heranzugehen, und wenn es einem nicht geheuer ist, einfach mal Nein zu sagen.
Geht raus und schaut euch die Welt an!
Als Fazit der Reise muss ich sagen, dass es sich echt gelohnt hat, China zu besuchen. Jedoch war es zeitlich begrenzt, wodurch ich einige Dinge nicht so schlimm empfand, wie z.B. das Fehlen der allgemeinen Sauberkeit. Was man aber gelernt hat ist die Tatsache, dass man erst weiß, wie es in der weiten Welt ist, wenn man da gelebt hat und nicht nur ein Tourist war. Daher kann ich allen nur raten: Geht raus! Schaut euch die Welt an! Und bildet euch eure eigene Meinung!
Mit freundlichen Grüßen aus China,
Hauke Ludwig