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Öffentlicher Vortrag: "Nachhaltigkeit, Wachstum und die Grenzen der Politik" von Niko Paech
08.01.2026 16:00 — 17:30
Groß angelegte Versuche, das auf Wirtschaftswachstum angewiesene Wohlstandsmodell durch "grüne" Technologien nachhaltig zu gestalten, sind spektakulär gescheitert. Dies hat zwei Konsequenzen: Erstens verbleibt als letzter Auswege vor dem Kollaps nur noch eine Postwachstumsökonomie, also ein prägnanter Rückbau geldbasierter Versorgungssysteme, eine Kultur der Suffizienz, moderne Selbstversorgung und kürzere Versorgungsketten. Zweitens stellt sich heraus, dass die Politik handlungsunfähig ist, wenn sie sich nicht mehr auf technologische Lösungen verlassen kann, also eine bequeme Entkopplung des Wirtschaftswachstums von ökologischen Schäden in Aussicht stellen kann. Keine demokratisch gewählte Regierung hat sich jemals anders legitimiert als durch das Versprechen, jede Facette des materiellen Wohlstandes beständig wachsen zu lassen. Folglich muss der Wandel von der Zivilgesellschaft organisiert werden. Dies gelingt am ehesten in kommunalen Reallaboren.
Über den Vortragenden:
Niko Paech ist ein deutscher Volkswirt und lehrt und forscht an der Universität Siegen als außerplanmäßiger Professor im Bereich der Pluralen Ökonomik. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung. Paech hat in Deutschland den Begriff der "Postwachstumsökonomie" geprägt und gilt als Verfechter der Wachstumskritik.