Erstmals bündeln zahlreiche Partner aus Südwestfalen ihre Kräfte, um gezielt internationale Fachkräfte für die Region zu gewinnen und zu integrieren. Das Projekt "Arbeitgeberschmiede Südwestfalen PLUS – Global Connect" soll dafür die notwendigen Strukturen schaffen, digitale Ansätze erproben und Wissen in der Region teilen. Profitieren sollen vor allem kleine und mittlere Betriebe. Heinrich Böckelühr, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, übergab nun sieben Förderbescheide in Höhe von insgesamt 3,78 Millionen Euro an die Projektpartner rund um die Südwestfalen Agentur. Das Projekt kann damit zum Jahresbeginn 2026 starten.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, wie Unternehmen erfolgreich internationale Fach- und Arbeitskräfte gewinnen und integrieren können. Gerade in Zeiten des umfangreichen Transformationsdrucks ist das für Betriebe Chance und Herausforderung zugleich. "Südwestfalen ist wirtschaftlich enorm stark. Die zahlreichen mittelständischen Familienunternehmen haben oft nicht die Kapazitäten, sich strategisch um internationale Fachkräfte zu kümmern", betonte Regierungspräsident Heinrich Böckelühr. "Die regionale Allianz aus Hochschulen, Wirtschaftsförderungen und Südwestfalen Agentur schafft einen ganzheitlichen Ansatz. Das ist wichtig für unser Bundesland, da für die Arbeit der 'NRW Fachkräfteagentur International' strategische Ansprechpersonen in den Regionen benötigt werden", ergänzte Heinrich Böckelühr bei der Übergabe der Förderbescheide.
Zusammengeschlossen haben sich die Universität Siegen, die Fachhochschule Südwestfalen, die Hochschule Hamm-Lippstadt, die FernUniversität Hagen, die agentur mark GmbH, die wfg Wirtschaftsförderung des Kreises Soest sowie die Südwestfalen Agentur. Jede Organisation greift einen anderen Aspekt auf. Sie haben erkannt: In Südwestfalen gibt es vereinzelte Ansätze zur Integration und zum Anwerben internationaler Fach- und Arbeitskräfte, aber weder eine gemeinsame Linie, noch einen koordinierten Erfahrungsaustausch. Dafür: viel Potenzial. Hier setzt "Arbeitgeberschmiede Südwestfalen PLUS – Global connect" an.
Netzwerk aufbauen, KI nutzen, neue Angebote schaffen & Wissen teilen
Marie Ting, Leiterin des Regionalmarketings bei der Südwestfalen Agentur, freute sich über die Förderung dieses gemeinsamen Ansatzes. "Das kooperative Vorgehen in Südwestfalen ist ein echtes Plus der Region." Aufgabe der Agentur im Projekt ist es, regionale Akteure zu vernetzen, die gemeinsamen Aktivitäten zu kommunizieren und Erkenntnisse an die Unternehmen in Südwestfalen weiterzugeben. "Wir orientieren uns an den Bedarfen der Unternehmen und schauen, wo Versorgungslücken sind und wie sie sich schließen lassen", sagte Saskia Haardt-Cerff, Projektleiterin des laufenden Förderprojekts "Arbeitgeberschmiede Südwestfalen" von der Südwestfalen Agentur GmbH. Marie Ting ergänzt: "Unser Ziel muss es sein, dass Südwestfalen landes- und bundesweit als Region bekannt ist, die sich gut strukturiert um internationale Fachkräfte kümmert."
Mit tausenden internationalen Studierenden verfügen die vier beteiligten Hochschulen über wertvolles Wissen über Bedarfe und Hürden in der Region. Sie schaffen außerdem – auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz – neue Angebote und tragen ihre Forschungserkenntnisse zusammen. Stellvertretend für die Region Südwestfalen dienen der Märkische Kreis und der Kreis Soest als Experimentierräume. Dort werden Lösungsansätze erprobt und geprüft, wie lokale und teilregionale Unterstützungssysteme funktionieren können.
Projektpartner aus Südwestfalen arbeiten bereits zusammen
Nahezu alle Projektpartner sind erprobt in der Zusammenarbeit. Im derzeit laufenden Förderprojekt "Arbeitgeberschmiede Südwestfalen" arbeiten sie bereits gemeinsam und arbeitsteilig. Mit praxisnahen Angeboten werden kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, sich als attraktive Arbeitgeber aufzustellen. In dem Projektverlauf wurde das Potenzial internationaler Fachkräfte deutlich.
Die Region Südwestfalen ist mit ihrem neuen Projekt "Arbeitgeberschmiede Südwestfalen PLUS – Global connect" nicht allein. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Region Köln/Bonn. Was Köln für den großstädtischen Bereich testet, erprobt Südwestfalen für den ländlichen Raum. Beide Regionen haben einen engen Austausch vereinbart.
Das Projekt "Arbeitgeberschmiede Südwestfalen PLUS – Global connect" wird über den Aufruf "Regio.NRW – Transformation" gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Landes Nordrhein-Westfalen.