Internationalisierungsstrategie der Hochschule Hamm-Lippstadt
Unsere Hochschule ist ein Ort der Weltoffenheit und der kulturellen Vielfalt. Wir streben danach, internationale Talente aus aller Welt anzuziehen und bieten eine weltoffene Lern- und Forschungsumgebung, die den interkulturellen Austausch und globale Perspektiven fördert. Dies bereitet unsere Studierenden und Mitarbeitenden auf erfolgreiche Karrieren in einem globalisierten Arbeitsmarkt vor.
Internationalisierung bedeutet für uns an der Hochschule Hamm-Lippstadt Austausch von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die Behandlung globaler Themen und die Verwendung von Fremdsprachen, insbesondere Englisch, im Studienalltag im Sinne einer interkulturellen Öffnung der Hochschule.
-
Lehre
Mit Blick auf die Weiterentwicklung des heimischen Arbeitsmarktes, die demografische Situation in Deutschland und die globalen Herausforderungen und Verflechtungen in der Arbeitswelt strebt die HSHL eine stärkere Internationalisierung des Studienangebotes an.
Dazu sollen englischsprachige Bachelor- und Master-Studiengänge insbesondere in den Bereichen angeboten werden, in denen ein besonderer Fachkräftemangel in der Region und in Deutschland zu verzeichnen ist. Die englischsprachigen Studiengänge vermitteln auch Kenntnisse deutscher Sprache und Kultur und befähigen u.a. dadurch die internationalen Absolvent*innen zum Verbleib auf dem deutschen Arbeitsmarkt und zur aktiven Teilhabe an der Gesellschaft. Zusätzlich soll das Angebot an Kursen für Deutsch als Fremdsprache zur weiteren Vertiefung der Sprachkenntnisse über das curriculare Angebot hinaus im außercurricularen Bereich so aufgestellt werden, dass die initialen, im Studium erlangten Deutschkenntnisse weiter vertieft werden können. Hier soll geprüft werden, inwiefern dieses Angebot ausgeweitet werden kann, um auch Unternehmen der Region in der Internationalisierung zu unterstützen.
Darüber hinaus werden auch weitere gezielte Unterstützungsangebote für Studierende angeboten und kontinuierlich weiterentwickelt. Hier wird auch die Anwendung der zukünftig möglichen Reformmodelle des Studiums geprüft, um auf die Bedarfe des internationalen Studierenden einzugehen. Dabei soll insbesondere geprüft werden, wie und ob die Angebote auch so aufgesetzt werden können, dass sie die Aufnahme eines Studiums trotz möglicher Verzögerungen in der Visumserteilung ermöglichen.
Die HSHL möchte internationale Studierende nicht nur in englischsprachige Studiengänge einschreiben, vielmehr sollen auch geeignete Interessierte für unsere deutschsprachigen Studiengänge gewonnen werden. Dazu soll ein Netzwerk mit ausgewählten Deutschen Schulen im Ausland etabliert werden, an denen entweder deutsche Jugendliche das deutsche Abitur ablegen oder an denen internationale Jugendliche Deutsch lernen, teils auch das deutsche Abitur ablegen und somit notwendige Sprachkenntnisse und im besten Falle eine deutsche Hochschulzugangsberechtigung (HZB) mitbringen. Ein weiterer Baustein können Kooperationen mit Studienkollegs (auch im Ausland) sein. Darüber hinaus prüfen wir, ob und wie wir internationale Studieninteressierte selbst durch den Aufbau kostenpflichtiger studienvorbereitender Kurse in Deutsch als Fremdsprache (DaF) qualifizieren können. Das könnte auch eine frühzeitige Bindung an die HSHL bewirken.
Ebenso möchten wir die heimischen Studierenden für erfolgreiche Karrieren in einem globalisierten Arbeitsmarkt vorbereiten. Ein Auslandsaufenthalt ist in fast allen Studiengängen in einem extra dafür reservierten Semester möglich. Unser Netzwerk an Partnerhochschulen und die Finanzierungs- und Unterstützungsangebote z.B. in Form von Stipendien und Förderprogrammen möchten wir kontinuierlich weiter ausbauen, um
noch mehr Studierende für ein Auslandssemester zu begeistern.Kompetenzen für den globalen Arbeitsmarkt können auch durch internationale Gastdozierende in ein Studium an der HSHL integriert werden. Dabei können auch Sprachkompetenzen geschult werden.
Dritter Aspekt der Internationalisierung der Lehre sind fremdsprachige, meist englischsprachige Lehrveranstaltungen in deutschsprachigen Studiengängen. Diese bereiten unsere Studierenden für den globalen Arbeitsmarkt vor und erleichtern gleichzeitig die Aufnahme von Gaststudierenden an der HSHL. Durch solche Gastaufenthalte von Studierenden von Partnerhochschulen können auch Studiengebühren für unsere Studierenden an diesen Partnerhochschulen erlassen werden. Solche Aufenthalte können auch über Kurzangebote wie z. B. summer schools realisiert werden. Gleichzeitig können so auch an den Campus der HSHL interkulturelle Kompetenzen im täglichen Miteinander gestärkt werden (internationalization@home). Perspektivisch ist das Ziel, in jedem Studiengang 30 ECTS-Punkte in fremder Sprache (insbesondere in höheren Semestern, z. B. im Wahlpflicht-bereich) anzubieten, um einen guten Austausch zu ermöglichen. Darunter sollte auch Englisch als jeweilige Fachsprache sein. Darüber hinaus soll dann das Angebot studienbegleitender Englischkurse an der HSHL ausgeweitet werden.
-
Forschung
Die Internationalisierung der Forschung soll die Steigerung der internationalen Sichtbarkeit und der Attraktivität der Hochschule bewirken. Dies soll insbesondere auch mittels vermehrter internationaler Forschungskooperationen und Publikationen, strategischer Ausweitung der forschungsbezogenen Kooperationen innerhalb der Europäischen Union sowie durch die Internationalisierung der Karrierewege unserer Nachwuchswissenschaftler*innen erreicht werden.
Die HSHL unterstützt ihre Forschenden dabei, gemeinsame Forschung mit internationalen Partner*innen zu betreiben und Anträge auf Förderung in internationalen Konsortien zu stellen. Dazu sollen auch Forschungsaufenthalte im Ausland, z. B. im Rahmen eines Forschungssemesters, sowie die Aufnahme von Gastwissenschaftler*innen an der HSHL stärker genutzt werden.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union, insbesondere in den Forschungsschwerpunkten der HSHL. Die Nutzung europäischer Forschungsprogramme, wie Horizon Europe, wird verstärkt, um den Wissens- und Technologietransfer voranzutreiben.
Kooperationsnetzwerke internationaler Hochschulen sind für uns wichtige Plattformen zur Initiierung internationaler Projekte und zum Austausch von Ressourcen und Expertise auch über Europa hinaus. Wir wollen diese Verbindungen intensiv nutzen und unsere Rolle in diesen Netzwerken wahrnehmen.
Unsere Internationalisierungsstrategie sieht die Förderung der Mobilität von Studierenden und Forschenden vor, um den interkulturellen Austausch zu stärken. Durch strategische Partnerschaften, die Teilnahme an globalen Forschungsnetzwerken und die gezielte Rekrutierung internationaler Talente wollen wir die Innovationskraft und Diversität unserer Hochschule weiter fördern.
-
Netzwerk der Partnerhochschulen
Das Netzwerk der internationalen Partnerschaften soll gezielt weiterentwickelt werden. Angestrebt werden Hochschulpartnerschaften, die gleichzeitig mehrere der folgenden Bereiche abdecken: Studierendenaustausch, gemeinsame Forschungsaktivitäten, Austausch von Beschäftigten aller Statusgruppen, Gründungsaktivitäten. Dabei sollen die Partnerschaften jeweils von mindestens zwei Beschäftigten der HSHL (außerhalb des Präsidiums) aktiv betrieben werden, um ein dauerhaftes Engagement der HSHL sicherzustellen.
Bezüglich des Studierendaustauschs sind vor allem solche Zielländer interessant, die hinreichend Unterricht in englischer Sprache anbieten oder die sprachlichen Vorkenntnisse der Studierenden und ihrer Herkunftsfamilien aufgreifen. Insbesondere das europäische Partnernetzwerk soll stärker ausgebaut werden.
In der Forschung sind die Forschungsthemen die ausschlaggebenden Parameter für eine gute Kooperation. Da in vielen Forschungsprojekten auch Studierende beteiligt sind, ist hier eine Verbindung zu Auslandspraktika oft sinnvoll.
Ein darüber hinaus gehender Austausch von Beschäftigten auch aus dem Bereich Technik und Verwaltung soll sowohl die Sprach- und interkulturelle Kompetenz aller Beteiligten erweitern, als auch neue Einblicke in internationale Hochschulstrukturen ermöglichen, die dann in die Weiterentwicklung an der HSHL einfließen können.
-
Third Mission/Hochschulkultur
Mit bestehenden und neu zu entwickelnden Formaten wie u.a. den International Summer Schools und den Interkulturellen Tagen, die in 2024 erstmals stattgefunden haben, möchten wir die Hochschule als internationale Lern- und Forschungsumgebung, die interkulturellen Austausch und globale Perspektiven fördert, weiter stärken.
Um die HSHL international noch stärker sichtbar und attraktiv für die internationale Zielgruppe zu machen, werden Kommunikations- und Marketingmaßnahmen umgesetzt, die diese Zielgruppe bewusst in den Blick nehmen. Dazu wird die Struktur des englischsprachigen Webauftritts kontinuierlich geprüft und weiterentwickelt, mit dem Ziel eines schlüssigen und in sich vollständigen englischsprachigen Webauftritts. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Transparenz betreffend Bewerbungs- und Zulassungsverfahren sowie der Lebendigkeit, damit internationale Studieninteressierte und Bewerber*innen für unsere offenen Stellen sich willkommen fühlen. Eine zielgerichtete internationale Marketingstrategie, getragen von allen Beschäftigten, greift die Zielsetzungen der Internationalisierungsstrategie auf.
Auch die interne Kommunikation der HSHL muss verstärkt der Tatsache Rechnung tragen, dass wir Studierende und Beschäftigte mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen haben. Das gilt sowohl für schriftliche Informationen, z. B. in Form von Lesefassungen von Ordnungen, im Leitsystem, aber auch Beratungsangebote und alltägliche Kontaktpunkte.
Internationale Studierende stehen vor anderen Herausforderungen als einheimische Studierende. Sie müssen sich nicht nur mit einer unvertrauten Lernkultur arrangieren, sondern sich auch außerhalb der Hochschule in eine neue Umgebung einfinden (soziokulturelle Adaption). Besonders herausfordernd sind die Bereiche Verwaltung, Finanzierung, Wohnen und Sprache. Der Erfolg dieser Adaption ist einer der wichtigsten
Faktoren für Studienzufriedenheit und Studienerfolg. Hierbei wollen wir die Studierenden im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen.Für internationale Alumni soll ein Angebot geschaffen werden. Diese können auch gezielt bei der Anwerbung weiterer internationaler Studierender unterstützen.
Die Willkommenskultur der HSHL soll generell weiterentwickelt werden. Mit Blick auf internationale Studierende und Mitarbeitende sollen die Vorbereitung, Beratung und Begleitung aller Studierenden und Mitarbeitenden basierend auf ihren individuellen internationalen Bildungsbiografien miteinbezogen werden. Ziel ist es, die internationalen Studierenden und Mitarbeitenden stärker am Campus und in der Region zu integrieren
und hier Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.Auch mit den Städten und Unternehmen in der Region stehen wir im engen Kontakt, um das Bewusstsein für die Bedarfe internationaler Studierender zu schärfen. Insbesondere die Rahmenbedingungen für ein gutes Ankommen in Deutschland können wir nur gemeinsam verbessern.
Der Kontakt mit städtischen Behörden ist oft problembehaftet. Die Situation der internationalen Studierenden soll durch einen Austausch mit den Stadtverwaltungen (z.B. Ausländerbehörde) systematisch verbessert werden.
Die Wohnungssuche ist für internationale Studierende besonders schwierig, da der Wohnungsmarkt in Deutschland ohnehin angespannt ist und sie zusätzlich oft mit Diskriminierung konfrontiert sind. Die Hochschule setzt sich für die Einrichtung weiterer Wohnheimplätze an beiden Standorten ein und steht auch als Ansprechpartnerin für private Inverstor*innen zur Verfügung.
Mit den Unternehmen soll ein noch engerer Austausch erfolgen, um die Erfordernisse des Einmündens in den deutschen Arbeitsmarkt gut zu erfassen und umzusetzen und Praktika und Werkstudierendentätigkeiten für unsere Studierenden anzubahnen. Die Unternehmen sollen dabei auch von den Kompetenzen der HSHL, z. B. im Bereich Deutsch als Fremdsprache, aber auch bezüglich der Willkommenskultur und des
Austauschs mit den Städten profitieren. -
Governance
Die HSHL versteht sich als weltoffene Hochschule, sowohl in der Forschung und Lehre als auch in der Verwaltung. Daher werden wir kontinuierlich unsere Kommunikation für die entsprechenden Zielgruppen, vor allem auch in englischer Sprache, überprüfen und ausweiten. Dabei stehen neben der Verfügbarkeit entsprechender Formulare und Ordnungen in englischer Sprache auch die Sprachkompetenzen der Beschäftigten im Fokus. Die HSHL bietet für interessierte Beschäftigte sowohl im Bereich der Wissenschaft als auch in Technik und Verwaltung gezielte Fort- und Weiterbildungen in englischer Sprache und interkulturellen Kompetenzen sowie im Umgang mit den Herausforderungen der Internationalisierung an. Bei der Personalauswahl wird, wo erforderlich, verstärkt auf interkulturelle und fremdsprachliche Kompetenzen geachtet. Ebenso fördert und unterstützt die HSHL für die unterschiedlichen Statusgruppen die internationale Personalmobilität. Damit wird das Ziel verfolgt, Internationalisierung in und mit allen Bereichen der HSHL zu unterstützen.