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(AUF-)LEBEN IN KAPSTADT

Südafrika – ein Wort, das mittlerweile wie Musik in meinen Ohren klingt. Um mich kurz vorzustellen, mein Name ist Anna, ich studiere "Interkulturelle Wirtschaftspsychologie" und hatte das Privileg, im 5. Semester mein Praktikum im sonnigen Kapstadt zu verwirklichen.

Südafrika – ein Wort, das mittlerweile wie Musik in meinen Ohren klingt. Um mich kurz vorzustellen, mein Name ist Anna, ich studiere "Interkulturelle Wirtschaftspsychologie" und hatte das Privileg, im 5. Semester mein Praktikum im sonnigen Kapstadt zu verwirklichen. Der Weg dorthin erwies sich nicht allezeit als einfach, es war ein großes Abenteuer mit dem Gebot der Offenheit gegenüber Neuem.

Südafrika strotzt förmlich nur vor kultureller Diversität - elf Landessprachen, wobei es nicht unüblich ist, dass eine Person aller elf Sprachen mächtig ist, was mir Uber-Fahrerinnen und Fahrer stets stolz präsentierten. Die Uber-App wird aufgrund der "verbesserungswürdigen" Verkehrsverbindungen dein bester Freund. Aber jenes ist genau wie die zahlreichen Ausgehmöglichkeiten vergleichsweise günstig. Vielfältige Food-Märkte und exzellente internationale Küche ließen mein großes Herz für Köstlichkeiten höherschlagen.

Aber zurück zum Thema kultureller Diversität. Gewohnt hatte ich im muslimisch geprägten Stadtteil Bo Kaap, welches für seine bunten Häuser bekannt ist. Ich hatte das Gefühl, dass gegenseitig aufeinander aufgepasst wird, welches mir mit einer tollen WG ein schnelles Eingewöhnen ermöglichte. Zusammengewohnt hatte ich mit zehn verschiedenen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern aus fünf verschiedenen Ländern - kultureller Austausch vorprogrammiert! Gemeinsames Kochen und tiefgründige Gespräche erweiterten den Horizont und ermöglichten gegenseitiges Verstehen.

Annas Fotoeindrücke

Soetwater in Kommetjie

Nette Begegnung zwischen Hermanus und Kapstadt

Sonnenuntergang in Yzerfontein

Zudem gewöhnte ich mich auch schnell an das "Load Shedding", das Aussetzen von elektrischem Strom. Etwas, das Zuhause in Deutschland als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird. Eine große Bandbreite an Kreativität war gefordert, um Strategien zu entwickeln und sich neu zu erfinden. Denn je nach Bedarf an Elektrizität kam es gelegentlich dazu, dass für einige Stunden alles zum Stillstand kam. Selbst während meiner Arbeitszeit waren uns im Büro manchmal die Hände gebunden.
Am Ende des Tages hatte jeder Sonnenuntergang etwas Magisches. Nach Feierabend von den wunderschönen Bergen oder am Strand beim Picknick das Farbspektakel am Himmel zu genießen gehörte zu den absoluten Highlights.

Die Vielfalt der Aktivitäten in Kapstadt ist unschlagbar. Ein Besuch im Freiluftkino im botanischen Garten, Wine Tastings auf idyllischen Farmen, ein Braii (Grillen) mit Freunden – das einzige, was alle südafrikanischen Ethnien vereint -, zahlreiche Wanderungen auf den Lions Head oder Tafelberg, Surfen, Paragliding, Kurztrips zu Nationalparks oder entlang der paradiesischen Garden Route sowie das Entdecken wilder Tiere auf Safaris. Nie kommt Langeweile auf!

Den kulturellen Aspekt durfte ich auch während meines Praktikums in einer Personalvermittlungsfirma erleben, die insbesondere auf fremdsprachiges Personal spezialisiert ist. Dort lernte ich neben den Aufgaben eines Recruiters die Visa-Bestimmungen des Landes und den Einfluss der verschiedenen Ethnien auf die einzelnen Lebensbereiche kennen.

Die starke Armut des Landes hatte ebenfalls seinen Einfluss auf den Arbeitsmarkt in Kapstadt, wo Reichtum und Armut Hand in Hand gehen und neben Nobelboutiquen Kinder mit Plastikflaschen spielen oder der einfache Weg aus dem Township zur Arbeit gefährlich sein kann.

Abschließend ist anzumerken, dass kein Blogeintrag diesem Land gerecht werden kann. Ich war schon in vielen Ländern, Südafrika hat aber mein Herz berührt. Während meines Aufenthalts habe ich gelernt, bestimmte Komponenten mehr zu schätzen, aber auch meine Denkweise zu erweitern. Trotz des großen Ungleichgewichts des Landes durfte ich die fröhliche Seele Südafrikas kennenlernen. Die Menschen besitzen die Fähigkeit, trotz Schwierigkeiten ihre Lebensfreude nicht zu verlieren. So habe ich das Gefühl, dass es uns Deutschen manchmal ganz guttäte, uns ein Stück von der Sonne abzuschneiden.

Ein Beitrag von Anna Voges, 5.Semester "Interkulturelle Wirtschaftspsychologie", vom 10.02.2020.

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